Lehr- und Lernverständnis

Getreu dem Motto «Lehre nicht, was du selbst nicht lebst» hat es sich die CBM Schweiz zur Aufgabe gemacht, ihr Verständnis von inklusiver Entwicklungszusammenarbeit auf ihre Arbeit im Bereich Fortbildung und Beratung zu übertragen.

Unsere Bildungsarbeit verfolgt einen inklusiven und demokratischen Ansatz, der sich von der Gestaltung bis zur Umsetzung der Bildungsangebote an den Prämissen der Barrierefreiheit, Inklusion, Konsultation und Empowerment orientiert. Menschenrechte und inklusive Werte sollen erlebbar, echte Partizipation erfahrbar gemacht werden.

Allen Teilnehmenden und am Bildungsprozess Beteiligten gebührt ausnahmslos die gleiche Wertschätzung. Wir orientieren unseren Unterricht stets an der Vielfalt der Lernenden und fördern den Abbau von Barrieren (einstellungs- und umweltbedingte). Hierzu passen wir die Lehr- und Lernumgebung an die jeweiligen Bedürfnisse der Teilnehmenden und Lehrenden an, um eine optimale und wirksame Teilhabe am Bildungsprozess zu gewährleisten – indem wir etwa barrierefreie Unterrichtsmethoden verwenden oder Inhalte in Gebärdensprache übersetzen. Darüber hinaus beziehen wir Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache in unsere Bildungsarbeit für die inklusive Entwicklungszusammenarbeit mit ein.

Menschenbild und Bildungsverständnis

Im Mittelpunkt unserer Bildungsarbeit steht die umfassende Reflexion inklusiver Werte und eines inklusiven Handelns im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit in Armutsgebieten. Wenn es an Inklusion fehlt, schränkt das individuelle Entwicklungschancen und die Entwicklung eines Gemeinwesens stark ein. Besonders Menschen mit Behinderungen erfahren in vielerlei Hinsicht Benachteiligungen. Die Menschenrechte auf Gesundheit, Bildung, Arbeit und Mitsprache werden ihnen verwehrt. Unsere Bildungsarbeit möchte dies dauerhaft und nachhaltig verändern und dazu beitragen, die Situation weltweit für und mit Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

Leitsätze für unser didaktisches Handeln

Wir machen Inklusion erlebbar.

  • Wir schätzen die Vielfalt aller Teilnehmenden und am Bildungsprozess Beteiligten und ihre individuellen Unterschiede gleichermassen.
  • Wir stellen die Zugänglichkeit unserer Bildungsangebote für alle Menschen sicher, indem wir uns über die individuellen Bedarfe der Teilnehmenden und Lehrenden informieren und den Unterricht entsprechend anpassen.
  • Menschen mit Behinderungen und diversen Lebenserfahrungen beteiligen sich am Bildungsprozess – von der Entwicklung bis zur Evaluation.

Bildung ist Beziehungs- und Wertearbeit.

  • Indem wir in unserer Bildungsarbeit die Solidarität zu benachteiligten und behinderten Gruppen fördern, entwickeln wir die Persönlichkeit der Teilnehmenden und gleichzeitig einen inklusiven Wertekanon.
  • Wir gestalten Lernprozesse achtsam, transparent und unter Einbezug der Lebens- und Erfahrungswelt der Teilnehmenden.
  • Wir fördern kommunikative und kooperative Gruppenprozesse, bei denen Gruppenregeln gemeinsam definiert werden.

Wir arbeiten kompetenz- und ressourcenorientiert.

  • Wir erheben im Vorfeld den aktuellen Wissens- und Kompetenzstand, sowie die individuellen Interessen der Teilnehmenden, um individuelle zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten zu gewährleisten.
  • Wir fördern das aktive, eigenständige Lernen, damit Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten besser erworben werden können.
  • Im Nachhinein evaluieren wir den individuellen Lernerfolg der Teilnehmenden und holen uns von allen Beteiligten Feedback ein.

Von der Theorie in die reflektierte Arbeitspraxis.

  • Wir schaffen konkrete, realitätsbezogene Lernsettings, die Teilnehmenden helfen, neue Erkenntnis, Erfahrungs- und Handlungsperspektiven zu erhalten und diese in ihre Arbeitskontexte einzubringen.
  • Wir übertragen theoretische Ansätze in die Praxis durch die Auseinandersetzung mit Best-Practice-Beispielen und die individuelle Bearbeitung von Inhalten aus den Arbeitsrealitäten der Teilnehmenden (bspw. durch ihre Projekte).

Verantwortung und Partizipation sind uns wichtig.

  • Wir ermöglichen selbstorganisiertes Lernen und fördern die Selbstbestimmung der Teilnehmenden.
  • Wir planen unsere Unterrichtseinheiten in enger Abstimmung mit den Auftraggebern, den Teilnehmenden und beteiligen die, um die es geht: Menschen mit Behinderungen.
  • Wir nutzen partizipative Lehr- und Lernformen und stärken die Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmenden.

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