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Hunger-Nothilfe in Afrika: Leben retten!

Wie Sie helfen können

  • Mit 60 Franken versorgen Sie eine Familie einen Monat mit Trinkwasser.
  • Mit 160 Franken ermöglichen Sie einer Familie das Überleben für zwei Wochen.
  • Mit 300 Franken ermöglichen Sie Mobilitätshilfen und zugängliche Abgabestellen.



In der bisher längsten und schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten in Afrika kämpfen unzählige Familien ums Überleben. Unter ihnen Menschen mit Behinderungen. Die CBM leistet Nothilfe.

In vielen afrikanischen Ländern herrscht die schlimmste Dürre seit mehr als vierzig Jahren. Im Nordwesten Kenias etwa, wo es seit drei Jahren nur sporadisch und äusserst spärlich geregnet hat, ist im April 2023 schon wieder eine Regenzeit ausgefallen. In der Region wächst nichts mehr. Allein in Kenia sind laut den Vereinten Nationen 3,5 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit bis hin zu Unterernährung bedroht. Gerade für Kleinkinder kann eine akute Mangelernährung schnell lebensbedrohlich werden. 

Für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen ist die Situation am schlimmsten. Auch ohne Hungerkrise leben sie häufig in Armut und können keine Ersparnisse sammeln für eine Krise. Abgabestellen der allgemeinen Nothilfe sind für sie oft nicht gut erreichbar. Sie erhalten die Informationen nicht, der Weg dahin ist nicht barrierefrei, und es fehlen Hilfsmittel wie Gehhilfen oder Rollstühle. Menschen mit Behinderungen werden in Krisensituationen wie dieser häufig vernachlässigt – mit gravierenden Folgen.

CBM-Nothilfe in Kenia

Tagesschau-Beitrag vom 23.11.2022 aus dem CBM-Projekt in Turkana, Kenia.

In Kenia sind besonders der Norden und Osten des Landes von der Dürre betroffen. Doch auch immer mehr Menschen in Zentralkenia leiden Hunger. Von April 2022 bis Ende 2022 war die CBM, mit dem Kenianischen Roten Kreuz (KRCS), dort in den Landkreisen Meru und Tharaka-Nithi tätig. Als eine der wenigen Nothilfe leistenden Organisationen, da sich die grosse Mehrheit der humanitären Akteure auf den Norden und Osten des Landes konzentriert.

3'000 Haushalte in Meru und Tharaka-Nithi erhielten so genannte Cash Transfers. Dank diesen Bargeldzahlungen können sich die Familien das kaufen, was sie am dringendsten benötigen. Cash Transfers sind ein in humanitären Krisen erprobtes Mittel. Lokale Wertschöpfungsketten funktionieren selbst bei grosser Armut und in Krisen. Weitere 400 Haushalte bekamen Lebensmittelpakete. Medizinische Hilfe erhielten 600 Personen, Hilfsmittel wie zum Beispiel Gehhilfen gingen an 700 Personen. Überdies sensibilisierte die CBM mit Selbstvertretungsgruppen von Menschen mit Behinderungen andere humanitäre Akteure sowie Behörden für eine inklusive Nothilfe. 

So hilft die CBM in Kenia:

Seit Oktober 2022 führt die CBM mit ihrem Partner KRCS im Landkreis Turkana im Norden Kenias ein weiteres Nothilfeprojekt durch. Das Projekt wurde angesichts der anhaltenden Not – die Region hat fünf nacheinander folgende Dürreperioden erlebt – laufend verlängert.

Bis August 2023 erhielten hunderte Menschen mit Behinderungen Hilfsmittel oder medizinische Hilfe. Mobilitätshilfen wie Gehilfen, Rollstühle und andere Hilfsmittel schenken Unabhängigkeit. Rechtzeitige medizinische Behandlungen bewahren vor weiteren Behinderungen oder retten das Leben. Gleichzeitig hat die CBM mit lokalen Selbstvertretungsgruppen von Menschen mit Behinderungen zusammengearbeitet und gemeinsam mit ihnen andere Organisationen und Behörden beraten, damit diese Menschen mit Behinderungen gezielt einschliessen in deren Nothilfeaktivitäten. Seit Projektbeginn erhalten 4'000 Haushalte monatlich Cash Transfers, um ihren dringendsten Bedarf zu decken.

In Vorbereitung ist ein zwei Jahre dauerndes Projekt in Turkana. Das Projekt soll die Lebensgrundlagen von Menschen mit Behinderungen und anderen gefährdeten Personen stärken.

Die Geschichte von Raphael und Cynthia

Zwei kleine Räume unter einem Wellblechdach sind ihr Daheim. Ein Schlaf- und ein Wohnzimmer. «Raphael, ich, zwei Mädchen, der noch abzustillende Junge, und ein adoptiertes Mädchen», zählt Cynthia auf. «Das Mädchen lebte auf der Strasse und bettelte, ohne irgendeine fürsorgende Person. Da haben wir es aufgenommen als unsere eigene Tochter. Ihre Schulgebühren können wir dank dem Nothilfegeld der CBM begleichen, nebst all dem anderen, damit unsere Familie sich bei dieser Dürre noch auf den Füssen halten kann.»

Freudig ergänzt Raphael: «Wir sind der CBM und ihrem Partner, dem Kenianischen Roten Kreuz, überaus dankbar; sie springen in die Lücken der staatlichen Hilfe. Niemand soll leiden müssen, vor allem keine Kinder.» 

Raphael und Cynthia haben von der CBM Cash Transfers erhalten und sich dadurch zudem einen Marktstand mit Früchten und Gemüse ermöglichen können. Durch diesen Markstand hat die Familie ein selbstständiges Leben führen und der Dürrekrise trotzen können. Mit der stetigen Ausweitung der Dürre müssen das Gemüse und die Früchte jedoch von immer weiter herangefahren werden, was hohe Transportkosten verursacht. 

Raphael kann sich seit früher Kindheit nur humpelnd fortbewegen. Er habe sich rasch an den Spott von Schulkollegen gewöhnen müssen, erinnert er sich. Heute leitet er die lokale Selbstvertretungsgruppe von Menschen mit Behinderungen in Kalokol: «Ich finde und suche Menschen mit Behinderungen auf, zeige ihnen, dass sie nicht allein sind, und ermutige sie unserer Gruppe beizutreten. Auf alle mögliche Weise unterstütze ich sie, damit sie ein erfülltes und gleichberechtigtes Leben führen können.» Leidenschaft leuchtet aus Raphaels Augen und liegt in seiner Stimme – er lebt seine Berufung.

«Die CBM gab Kurse in Buchhaltung, im Führen eines Kleinunternehmens sowie zu den Rechten und Gesetzen in Kenia», erzählt er begeistert. «Ausserdem vertritt unsere Selbsthilfegruppe seit den Kursen die Anliegen und Rechte von Menschen mit Behinderungen an Gemeindeversammlungen. Wir haben erreicht, dass sie endlich bei den staatlichen Lebensmittelprogrammen registriert und berücksichtigt werden.»

Helfen Sie mit einer Spende

  • 60 Franken für Trinkwasser für eine Familie
  • 160 Franken für das Überleben einer Familie
  • 300 Franken für Mobilitätshilfen und zugängliche Abgabestellen



CBM-Nothilfe in Madagaskar

Die CBM unterstützte zunächst von August bis Dezember 2021 eine Gemeinde im Distrikt Amboasary der Region Anosy im Süden der Insel. 1'100 Haushalte, die besonders stark von der Nahrungsmittelunsicherheit betroffen waren, erhielten Cash Transfers. Umgesetzt wurde die Nothilfe durch den langjährigen CBM-Partner SAF/FJKM, der Entwicklungsorganisation der reformierten Kirche Madagaskars.

Aufgrund der noch anhaltenden gravierenden Lage verlängerte die CBM ihre Nothilfe bis Februar 2023, dann in den Gemeinden Bekitro, Bevitiky und Antanimora der Region Androy. Umsetzender CBM-Partner war Action Intercooperation Madagascar. 3'000 Haushalte erhielten wiederum Cash Transfers. Ebenso wurden diese Personen in landwirtschaftlichen Produktions- und Tierhaltungstechniken weitergebildet. Parallel wurde die Selbstvertretungsorganisation Collectifs Régionales des Organisations de Personnes Handicapées (CROPH) gestärkt. CROPH sensibilisiert Regierungsstellen, einheimische und internationale humanitäre Organisationen sowie Gemeinden für inklusive Nothilfemassnahmen.

So hilft die CBM in Madagaskar:

An die vorangegangene Nothilfe schliesst ein von 2023 bis 2025 dauerndes Projekt in den Distrikten Bekily und Ambovombe der Region Androy. Partner für dieses Projekt ist Action Intercooperation Madagascar.

  • Cash Transfers: 1'000 Haushalte mit Menschen mit Behinderungen erhalten Cash Transfers. Diese Bargeldzahlungen bekommen sie jeweils von Februar bis Mai, wenn die Haushalte häufig keine Lebensmittel mehr aus dem eigenen Anbau haben und das Gesäte noch nicht geerntet werden kann – falls es überhaupt etwas zu ernten gibt. 
  • Psychische Gesundheit: 200 Personen erhalten psychologische Unterstützung. Diese Personen haben psychische Erkrankungen beziehungsweise zeigen Anzeichen dafür, oder sie leben besonders isoliert.
  • Aufbau und Stärkung von Selbsthilfegruppen: Die Gründung von inklusiven Einkommensgruppen wird gefördert. In solchen Gruppen unterstützen sich Menschen gegenseitig: Sie ermöglichen ihren Mitgliedern über Banken oder Erwerbsgenossenschaften Kredite für individuelle Einkommensprojekte, etwa den Aufbau einer Ziegenzucht.
  • Trainings: In den beiden Distrikten werden sogenannte Bauernfeldschulen eröffnet, die auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. In diesen Bauernfeldschulen erhalten die Einwohnerinnen und Einwohner Trainings zu nachhaltigen Anbaumethoden und zu verbesserter Tierhaltung. Ebenso erhalten einige Personen Weiterbildungen in ökonomischer Planung.
  • Einbezug der Menschen mit Behinderungen: Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen werden gestärkt. Diese Organisationen, unter anderem wiederum CROPH, sensibilisieren und beraten Gemeinden, Behörden, andere Organisationen und private Stellen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und anderen gefährdeten Personen. Sie müssen Zugang haben zu Gesundheitsdiensten, Bildung und Einkommen und einbezogen werden in zukünftige Vorsorge-, Nothilfe- und Wiederaufbaumassnahmen.

Die Geschichte von Volasoa

Volasoa und ihre Familie gehören zu den Personen, welche die dringend notwendige Hilfe erhalten. Volasoa lebt in der Region Androy, ist 30 Jahre alt, hat eine körperliche Behinderung und ist Mutter von 5 Kindern. Ihr Mann verliess sie, weshalb sie ihre Kinder alleine grosszieht. 

Volasoa erledigt Näharbeiten, um für ihre Kinder zu sorgen. Das, was sie verdient, reicht jedoch nicht aus für den Bedarf der Familie: für die Schulgebühren der Kinder und um Lebensmittel zu kaufen, wenn die Ernte aus dem eigenen Anbau aufgebraucht ist. Diese Ernten waren in den vergangenen Jahren äusserst karg, zu fest hat die Dürre den Süden der Insel im Griff. Hinzu kommt, dass Volasoa ihr Feld aufgrund ihrer Behinderung nicht selbst bestellen kann und jemanden bezahlen muss, der das für sie tut – was das Familieneinkommen weiter schmälert. In den Trockenzeiten ist es deshalb keine Seltenheit, dass Volasoa und ihre Kinder manchmal den ganzen Tag nichts essen können. 

Als wäre das nicht schon genug, hat der tropische Wirbelsturm Freddy im März 2023 das Feld zerstört und ihr Haus beschädigt. Mit den bisherigen Cash Transfers der CBM konnte sie sich neues Saatgut kaufen und den Feldarbeiter bezahlen. Seit kurzem ist Volsoa zudem aktives Mitglied in einer Selbsthilfegruppe von Menschen mit Behinderungen.

CBM-Nothilfe in Burkina Faso

Seit 2016 ist Burkina Faso von einer schweren und komplexen Sicherheitskrise betroffen. Immer wieder kommt es in den nördlichen, nordöstlichen und nordwestlichen Regionen des Landes zu Terroranschlägen. Die Folgen dieser Krise sind vielfältig. Mehr als 1,8 Millionen Menschen wurden intern vertrieben, die Mehrheit davon sind Kinder und Frauen. Zudem hat die Sicherheitskrise auch einen starken Einfluss auf die Ernährungssicherheit der Bevölkerung: Aufgrund der instabilen Sicherheitslage können viele Personen ihre Felder nicht bestellen. Und in Kombination mit regelmässig auftretenden Dürren und hohen Preisen (Inflation und Folgen des Ukraine-Kriegs) sind landesweit mehr als 3,5 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen.

Vor diesem Hintergrund hat die CBM ein bis Ende 2024 dauerndes Nothilfeprojekt lanciert. Das Projekt konzentriert sich auf den Norden des Landes und wird durch unseren lokalen Partner Solidarité Développement Inclusif umgesetzt. Im Fokus der Unterstützung stehen sowohl intern vertriebene Personen als auch Personen aus den aufnehmenden Gemeinden.

So hilft die CBM in Burkina Faso:

  • Cash Transfers und Nahrungsmittelpakete: 1'700 Binnenflüchtlinge und Personen der aufnehmenden Gemeinden erhalten Cash Transfers oder Nahrungsmittelpakete, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.
  • Landwirtschaftliche Aktivtäten: Über 500 der gefährdetsten Personen erhalten Saatgut, Viehfutter und Gerätschaften für landwirtschaftliche Aktivitäten.
  • Medizinische Hilfe: Mehr als 200 Personen erhalten eine medizinische Grundversorgung und eine spezialisierte Behandlung (z. B. Graue-Star-Operation, psychosoziale Unterstützung oder physische Rehabilitation).
  • Abgabe von Hilfsmitteln: 165 Menschen mit Behinderungen erhalten Hilfsmittel wie etwa Dreiräder, Gehhilfen, Brillen oder Prothesen.

Helfen Sie mit einer Spende

  • 60 Franken für Trinkwasser für eine Familie
  • 160 Franken für das Überleben einer Familie
  • 300 Franken für Mobilitätshilfen und zugängliche Abgabestellen



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