Simbabwe

Simbabwe ist ein stark von Armut betroffenes, politisch instabiles Binnenland im südlichen Afrika. Im Jahr 2017 wurde der langjährige Diktator Robert Mugabe gestürzt. Die Auswirkungen des Klimawandels verstärken die politischen Herausforderungen. Das Land hat in den letzten zwei Jahrzehnten immer mehr Dürreperioden und Wirbelstürme verzeichnet. Die geografische Lage Simbabwes in den Tropen macht es anfällig für sich verändernde Niederschlagsmuster und die Verfügbarkeit von Wasserressourcen, was die landwirtschaftliche Produktion und damit die Ernährungssicherheit dramatisch verschlechtert. Ein erheblicher Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion in den letzten Jahren und hohe Lebensmittelpreise (Hyperinflation) führten dazu, dass 2019 fast 50 Prozent der Bevölkerung von Ernährungsunsicherheit betroffen waren. 

Situation von Menschen mit Behinderungen

Menschen mit Behinderungen sind nach wie vor mit zahlreichen Barrieren konfrontiert, die ihre volle Inklusion und Teilhabe am Leben ihrer Gemeinschaften verhindern. In Zeiten wirtschaftlicher Sparmassnahmen und des Abschwungs wird die Unterstützung für Menschen mit Behinderungen gekürzt und Organisationen, die Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anbieten, müssen mit knappen Budgets arbeiten. Die Versorgung mit Rehabilitationsmassnahmen ist mit rund 30 Prozent gering, was auf die niedrige Anzahl an Rehabilitationsfachkräften und lokalen Rehabilitationsprogrammen zurückzuführen ist. Um diese Herausforderungen abzumildern, empfiehlt die Nationale Gesundheitsstrategie, dass «der Fokus auf die Ausbildung und die Verbesserung der Verfügbarkeit von Rehabilitationsgeräten und die Stärkung von Mechanismen zur Früherkennung und Behandlung von Verletzungen und Behinderungen gerichtet werden sollte». 

Gemäss Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO ist ein Prozent (etwa 140'000 Menschen) der simbabwischen Bevölkerung blind. Über 80 Prozent dieser Erblindungen wären vermeidbar gewesen. Der Graue Star ist die häufigste Blindheitsursache, rund 65‘000 Menschen sind deswegen erblindet. Da es in den meisten ländlichen Provinzen an Augenärztinnen und -ärzten mangelt, gibt es mehr Erblindungen durch den Grauen Star als dass Operationen möglich sind. Durch die unzureichende Anzahl von Fachpersonen in Augenheilkunde, fehlende Infrastruktur und Verbrauchsmaterialien sowie durch eine schwache Integration der Augenversorgung in das nationale Gesundheitssystem wird die Situation noch verschärft.

Fläche: 390'757 km²
Bevölkerung: 15,4 Mio.
BIP pro Kopf: 1'677 USD (CH: 93'260 USD)
Bevölkerungsanteil unterhalb nationaler Armutsgrenze: 38,3% (CH: 8,7%)
Lebenserwartung: 66,8 Jahre (CH: 83,8 Jahre)
Lese- und Schreibfähigkeit: 89,7% der Bevölkerung über 15 Jahren
Ärztedichte: 0,2 pro 1'000 Einwohner (CH: 4,4)
Entwicklungsindex: 159. Rang von 193 Ländern (CH: 1)

Was die CBM in Simbabwe tut

Die internationale CBM-Föderation ist seit vielen Jahren in Simbabwe aktiv. Neben der CBM Schweiz arbeitet auch CBM Grossbritannien mit grossen Programmen vor Ort.

Arbeitsfeld: Inklusive Augengesundheit 
Das nationale Augengesundheitssystem soll durch eine zweigleisige Strategie gestärkt werden. Zum einen wird die Kapazität der chirurgischen Teams durch Ausbildungen erweitert sowie durch die Bereitstellung von chirurgischen Geräten in regionalen und nationalen Gesundheitseinrichtungen. Die Operationen werden primär bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen durchgeführt. Zu den Hauptmassnahmen gehören die Beschaffung von Sets für Operationen am Grauen Star, die Durchführung dieser Operationen, die Bestimmung von Sehstärken für Brillengläser sowie die Bereitstellung der Brillen. Neben den bestehenden Einrichtungen werden zusätzlich mobile Operationsposten errichtet, um mehr Personen mit Augenerkrankungen behandeln zu können. Die Operationen sind dadurch auch für in Armut lebende Patientinnen und Patienten finanziell tragbar. Zum anderen werden die Verfügbarkeit von Informationen zur Augengesundheit sowie der Ausbau von Reihenuntersuchungen zu verschiedenen Augenkrankheiten gefördert. Damit werden eine Früherkennung von Sehbehinderungen und bessere Behandlungen angestrebt.

Arbeitsfeld: Gemeindenahe inklusive Entwicklung
Die CBM engagiert sich seit 2021 für die psychische Gesundheit in Simbabwe. Ein Projekt in der Provinz Manicaland trägt dazu bei, dass die Resilienz von Menschen mit Behinderungen erhöht wird, sie ihre Rechte wahrnehmen sowie und aktiv und gleichberechtigt am nationalen, gemeinschaftlichen und familiären Leben partizipieren können. Neben dem implementierenden Partner werden im Projekt auch Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen einbezogen.

Mit wem wir unsere Projekte umsetzen

CBM-Landesbüro Simbabwe
Das Landesbüro ist in der Hauptstadt Harare stationiert. Die drei Mitarbeitenden unterstützen die Partnerorganisationen in der Umsetzung der Projekte und garantieren die Einhaltung der Richtlinien der internationalen Geldgeber. Zudem geben sie Weiterbildungen in den Bereichen Rechte für Menschen mit Behinderungen und politischer Dialog, um so die Inklusion im Land weiter zu fördern.

Die von der CBM finanzierten Projekte werden mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Organisationen von Menschen mit Behinderungen durchgeführt.

Partnerorganisationen

  • Council for the blind, die Organisation wurde bereits 1955 gegründet und führt ihre eigene Augenklinik sowie eine Produktionsstätte für Brillen und Augentropfen. Ihre Haupttätigkeiten sind aber weiterhin Reihenuntersuchungen mit mobilen Augenkliniken und parallel dazu der Aufbau von dezentralen Brillenproduktionswerkstätten.
  • Help Age, die Organisation ist seit 1989 registriert und Teil eines internationalen Netzwerkes, welches einen Fokus auf die Situation von älteren Menschen legt.
  • REPSSI, die regionale Initiative für psychosoziale Unterstützung ist in 13 Ländern des östlichen und südlichen Afrikas tätig und die führende afrikanische Organisation für psychosoziale Unterstützung.

Wie Sie helfen können

Unterstützen Sie unser Landesprogramm in Simbabwe und ermöglichen Sie so ganzheitliche Hilfe.

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