«Dann haben sie mein Auge gereinigt»

Gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter und ihrer Enkelin lebt die 67-jährige Kishni Danuwar aus dem Südosten Nepals von einem Feld und einigen Ziegen. Die Familie braucht jede Hand, um eine ausreichende Ernte einzufahren.

Doch ihr Leben geriet jäh aus dem Gleichgewicht: «Ich war gerade auf dem Reisfeld am Jäten, als ich einen Reiz im Auge verspürte. In den Wochen danach wurde die Sicht neblig. Es wurde immer dunkler, bis ich nicht mehr arbeiten konnte.»

Die Schwiegertochter musste fortan allein die Feldarbeit verrichten. Die 7-jährige Aayusha half, indem sie die Grossmutter durch den Tag begleitete und die Ziegen versorgte.

Kishni suchte zwei Mal Hilfe im Bezirksspital, ohne Erfolg. Sie erfuhr nicht einmal, woran sie erkrankt war. In der arbeitsärmeren Saison liess sie sich von einem Nachbar und Aayusha in die rund fünfzig Kilometer entfernte, von der CBM-Föderation geförderte Augenklinik in Biratnagar begleiten.

An Katarakt, dem Grauen Star, sei sie erblindet, vernahm sie dort erstmals. Sogleich wurde das schlechtere rechte Auge operiert. Endlich konnte Kishni wieder sehen, wenn auch nur mit einem Auge. Doch dadurch konnte sie sich nun wieder an der Haus- und Feldarbeit beteiligen.

Einige Wochen später wurde die Sicht erneut wolkig und das Tageslicht blendete Kishni stark. Sie sah deutlich weniger und konnte nur noch sehr eingeschränkt arbeiten. Ein sogenannter «Nachstar» hatte sich entwickelt, was häufig geschieht: Der hintere Teil des Kapselsackes, in dem die künstliche Linse platziert worden ist, vernarbt dabei und wird trübe. Mit einem Laser wird an jener Stelle ein Loch erzeugt, dann haben die Lichtstrahlen wieder freie Bahn und ein klares Bild entsteht auf der Netzhaut.

Bei der Grauer-Star-Operation des linken Auges – fünf Monate nach der ersten – ist daher gleichzeitig auch der Nachstar korrigiert worden. «Sie haben eine Spritze gemacht und dann mein Auge gereinigt. Ich sehe jetzt tadellos», erzählt Kishni Danuwar am Tag nach der Operation. Sie strahlt vor Freude: «Am meisten freue ich mich auf meine Arbeit. Ich bin richtig glücklich, herzlichen Dank!»

Wie Sie helfen können

Mit 50 Franken kann eine erwachsene Person am Grauen Star operiert werden, mit 180 Franken ermöglichen Sie die Operation mit Vollnarkose und Nachbereitung für ein Kind.


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