Grosser Mangel an Fachkräften

Seit bald dreissig Jahren operiert Dr. Bounthan Phaymany im Süden von Laos erblindende Menschen am Grauen Star. Er hat seine Ausbildung zum Augenchirurgen mit einem Stipendium der CBM absolviert. Dr. Bounthan ist in Pakse leitender Arzt der zentralen Augenklinik für die Südprovinzen Attapeu, Champasak, Salavan und Sekong. In diesem Gebiet lebt ein Viertel der Bevölkerung von Laos. Im Interview spricht er über die Herausforderungen.

Welche Augenprobleme treffen Sie häufig an?

Die meisten Menschen kommen wegen Juckreiz oder weil sie nicht gut sehen. Unter den Operationen ist jene am Grauen Star die häufigste. Meist ist nur ein Auge betroffen.

Ihre Klinik macht Ausseneinsätze.

Ja, wir künden sie via Radio an und über die Augenkrankenpflegerinnen und -pfleger der total 27 Distrikte. Sie behandeln als erste und überweisen, wer eine Operation oder besondere Behandlung benötigt, an die jeweilige Augenabteilung der Provinz oder an uns.

Wie verändert sich die Anzahl Operationen am Grauen Star?

Sie steigt jährlich an, weil sich die Erfolge herumsprechen. Die Mundpropaganda ist wirksamer als Ankündigungen per Radio oder Flugblätter. Vor der Pandemie operierten wir an einem Tag zehn Personen am Grauen Star, rund 700 jährlich. Während des mehr als einem Jahr langen Corona-Lockdowns waren dann keine Ausseneinsätze und Patientenbesuche mehr möglich. Das führte zu einer langen Warteliste. Seitdem operieren wir nun jedes Jahr 1000 bis 1200 Menschen am Grauen Star.

Die Herausforderungen aktuell?

Erstens die Räumlichkeiten. Sie sind klein und eng, was die Anzahl an Patientinnen und Patienten einschränkt. Wartende können kaum sitzen oder sich ausruhen, manchmal müssen Personen sogar auf dem Boden schlafen. Zweitens die Ausrüstung, die alt wird. Und drittens der Mangel an Augenärztinnen und -ärzten. In Champasak bin ich mittlerweile der einzige Augenchirurg. Ein neuer Augenchirurg wird zurzeit noch in Vientiane ausgebildet und wird etwa ab Mitte 2024 kommen – also noch eine lange Zeit bis dahin. Allerdings können die Provinzspitäler von Salavan und Attapeu seit 2021 eigenständig die Operationen am Grauen Star durchführen. Das Provinzspital Sekong hingegen muss dafür noch an Attapeu überweisen.

Ihr Wort an unsere Spenderinnen und Spender?

Innig wünsche ich mir, dass aufgrund von Grauem Star niemand mehr erblinden muss. Dazu sind aber zusätzliche junge Augenchirurginnen und -chirurgen nötig. Ich selbst werde hier operieren, solange ich noch kann. Meine Ausbildung hat die CBM ermöglicht. Dass ich hier arbeiten kann, verdanke ich also Ihnen, den Spenderinnen und Spendern der CBM. Herzlichen Dank Ihnen allen, dass Sie den Süden von Laos seit dreissig Jahren unterstützen. Die CBM hat Infrastruktur finanziert, Ausbildung von Augenärzten, Ausrüstung und Klinikräume. Dank der CBM gibt es heute in Laos weniger blinde Menschen. Bitte halten Sie Ihre Unterstützung aufrecht.

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