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Gravierende Hungerkrise in Subsahara-Afrika – CBM leistet Nothilfe

13. Juli 2022

In der bisher längsten und schlimmsten Dürre in Afrika kämpfen Millionen Menschen ums Überleben. Unter ihnen viele Menschen mit Behinderungen. Der Ukraine-Krieg hat die Lage zusätzlich verschärft. Die CBM leistet Nothilfe.

Bereits das vierte Mal in Folge ist die Regenzeit am Horn von Afrika und im Süden Madagaskars ausgefallen. Es herrscht die schlimmste Dürre seit mehr als vierzig Jahren. Auch in der Sahelzone hat die Dürre vielen Menschen die Lebensgrundlage entrissen.

Die Lage in vielen Ländern Subsahara-Afrikas ist schlicht katastrophal. Der Preis für Trinkwasser ist beispielsweise in den Dürregebieten Kenias um das zehnfache gestiegen. Die Lebensmittel haben sich ebenfalls laufend verteuert. Zudem hat der Ukraine-Krieg weltweit das Getreide verknappt und die Preise seit März 2022 in die Höhe schiessen lassen und so die Situation in den Armutsländern verschärft. Selbst Hirten und Bauern, die in Gebieten mit regelmässigen Trockenzeiten leben, stehen vor dem Nichts: Die Ernten fallen aus, ganze Viehherden verenden. Die verbliebenen Tiere werden häufig geraubt. Ohne eine andere Einkommensquelle können sie kaum Nahrungsmittel kaufen.

Allein in Kenia kämpfen 3,5 Millionen Menschen ums Überleben. Hunderttausende Kleinkinder leiden an akuter Mangelernährung. Hunger hat langfristige Folgen für die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern, die kaum mehr ausgeglichen werden können. Gemäss Schätzungen sterben am Horn von Afrika jeden Tag circa 1’800 Menschen vor Hunger. 

Menschen mit Behinderungen leiden besonders

Für Menschen mit Behinderungen ist die Situation noch schlimmer. Auch ohne Hungerkrise leben sie häufig in Armut und können keine Ersparnisse sammeln für eine Krise. Abgabestellen der allgemeinen Nothilfe sind für sie oft nicht gut erreichbar. Sie erhalten die Informationen nicht, der Weg dahin ist nicht barrierefrei, und es fehlen Hilfsmittel wie Gehhilfen oder Rollstühle. Damit sie nicht zurückgelassen werden, engagiert sich die CBM mit ihren Partnern vor Ort. 

Im Norden Kenias sind bereits einige Organisationen aktiv. Im mittlerweile ebenfalls stark vom Hunger geplagten Zentralkenia arbeitet die CBM mit ihrem Partner praktisch alleine. Dort sowie im Süden Madagaskars und in Burkina Faso hilft die CBM mehr als 15'000 Haushalten. Kevin Sudi, der im CBM-Landesbüro in Kenia die Nothilfe koordiniert, berichtet uns: «In den letzten Wochen war ich unterwegs bei Gemeinschaften, die von der Dürre betroffen sind. Die meisten Bauern, die ich traf, konnten nichts anbauen. Die wenigen, bei denen die Saat doch aufgegangen ist, müssen ihr jetzt beim Verdorren zusehen. Es sind verzweifelte Zeiten.»

Wie die CBM hilft 

In Madagaskar und Kenia leistet die CBM bereits Nothilfe, in Burkina Faso wird in den nächsten Wochen ein Nothilfeprojekt lanciert. Die CBM-Nothilfe sieht wie folgt aus:

  • Cash Transfers: Die Menschen stehen in Krisen vor der unmöglichen Entscheidung, ob sie von ihrem wenigen Ersparten nun Essen, Wasser oder Medikamente kaufen sollen. Oder die Schulgebühren bezahlen, damit die Kinder Schulmahlzeiten erhalten. Bargeldzahlungen sind in humanitären Krisen daher ein bewährtes und wirksames Mittel. Die Familien können sich das besorgen, was sie am dringendsten benötigen.
  • Abgabe von Grundnahrungsmitteln: Für Menschen, die die lokalen Märkte nicht erreichen können, organisieren unsere Partner die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wie zum Beispiel Getreide.
  • Hilfsmittel und medizinische Hilfe: Mobilitätshilfen wie Gehhilfen und Rollstühle sowie Hörgeräte und andere Hilfsmittel schenken Unabhängigkeit. Rechtzeitige medizinische Behandlungen bewahren vor weiteren Behinderungen oder retten gar vor dem Tod.
  • Einbezug von Menschen mit Behinderungen: Aufbauen und Stärken von Selbsthilfegruppen sowie Beraten von Organisationen und Behörden, damit Menschen mit Behinderungen Zugang zu Nothilfe und zu staatlichen Unterstützungen erhalten und sie mitgestalten.
  • Aufbau von dürreresistentem Lebenserwerb: Weiterbildung in agroökologischen Grundsätzen wie Anbau von trockenheitsresistentem Getreide oder Grauwassernutzung für Gemüseanbau, damit die Menschen wieder von ihren eigenen Ernten leben können. 

Über die CBM

Die CBM Christoffel Blindenmission ist eine international tätige, christliche Entwicklungsorganisation und fördert Menschen mit Behinderungen in Ländern des Globalen Südens. Sie leistet Entwicklungszusammenarbeit sowie humanitäre Hilfe und ermöglicht, dass Behinderungen vorgebeugt sowie Menschen mit Behinderungen medizinisch betreut und inklusiv gefördert werden. Ihr Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der niemand zurückgelassen wird und Menschen mit Behinderungen eine verbesserte Lebensqualität haben. Die CBM Schweiz führt das Zewo-Gütesiegel und ist Partnerorganisation der Glückskette.

Kontakt

Michael Schlickenrieder
Co-Leitung Kommunikation und Fundraising
Tel. 044 275 21 65
michael.schlickenrieder@STOP-SPAM.cbmswiss.ch

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