Gleiche Chancen und Rechte für Frauen und Mädchen
«Geschlechtergleichheit» heisst das fünfte der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDG). Diese sind 2015 von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 verabschiedet worden. Doch wer als Frau oder Mädchen mit einer Behinderung lebt, hat es weltweit doppelt schwer.
Die Ungleichbehandlung der Geschlechter behindert massgeblich die Armutsreduktion, eine nachhaltige Entwicklung und ökonomisches Wachstum. Angestrebt werden gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Bis 2030 sollen Frauen und Mädchen weder Diskriminierung noch Gewalt und Ausbeutung mehr erleiden sowie gleichberechtigt auf allen Ebenen teilhaben können.
Alle 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung schliessen verletzliche Personen ausdrücklich ein: «Niemanden zurücklassen» lautet ihr Leitgedanke. Für Mädchen und Frauen mit Behinderungen in Armutsgebieten ist die Geschlechtergleichstellung besonders drängend. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO tragen 30 Frauen pro Minute bei der Geburt eine bleibende Behinderung davon. Und Mädchen mit Behinderungen haben es deutlich schwerer, eine Schule zu besuchen und später einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Verbindliche Vorgaben dazu gibt das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, das seit 2008 von fast allen UNO-Mitgliedsstaaten übernommen worden ist. Mädchen und Frauen mit Behinderungen haben demnach das verbriefte Recht auf Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, Schutz vor Zwangsheirat und Gewalt sowie auf Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen.
Diese rund eine halbe Milliarde Frauen und Mädchen sollen gezielt angehört und einbezogen werden. Dafür setzt sich die CBM ein, an der Seite verwandter Entwicklungsorganisationen und der International Disability Alliance (Verbund der Vereinigungen von Menschen mit Behinderungen). Bewusst angesprochen und überzeugt werden dabei Regierungen, Behörden, und insbesondere auch alle Männer. Nachhaltige Entwicklung gelingt nicht ohne Geschlechtergerechtigkeit, und diese nicht ohne Inklusion.
Gleichstellung in CBM-Projekten 2017
Anteil von Frauen und Mädchen
- 51 Prozent der medizinisch behandelten Personen
- 49 Prozent der mit Hilfsmitteln ausgestatteten Personen
- 48 Prozent der therapeutisch und eingliedernd geförderten Personen
- 47 Prozent der schulisch ausgebildeten Personen
- 56 Prozent der zu selbstständigem Lebenserwerb befähigten Personen
Die CBM stärkt ihre Projektpartner bei der Gleichstellung. Sie berät, hilft bei der Planung und spricht verbindliche Zielvorgaben ab.
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