Global Disability Summit 2025: ein Rückblick
Der Global Disability Summit 2025 in Berlin brachte Organisationen der Zivilgesellschaft, Organisationen von Menschen mit Behinderungen und Regierungsvertretende aus der ganzen Welt zusammen. Er setzte ein starkes Zeichen für eine behinderteninklusive internationale Zusammenarbeit.
Am 2. und 3. April 2025 fand in Berlin der dritte Global Disability Summit statt. Ziel des Gipfeltreffens war, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der internationalen Zusammenarbeit zu stärken. Organisiert wurde es von Deutschland, Jordanien und der International Disability Alliance (IDA), dem globalen Dachverband der Organisationen von Personen mit Behinderungen. Über 200 Organisationen von Menschen mit Behinderungen (OPDs) haben am Gipfeltreffen teilgenommen. Die CBM Schweiz war auch am Global Disability Summit vertreten.
Engagement für verbindliche Zusagen der Schweiz
Die CBM Schweiz hat sich im Vorfeld des Gipfels mit dem Swiss Disability and Development Consortium (SDDC) dafür eingesetzt, dass sich die Schweiz aktiv am Gipfel engagiert und sich zu konkreten Massnahmen verpflichtet, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe zu fördern. Zum SDDC gehören die CBM Schweiz, FAIRMED, Handicap International Schweiz und die International Disability Alliance.
Dank dem Engagement des SDDC gab die Schweiz eine Verpflichtung ab. Die Schweiz hat sich darin zu Massnahmen bekannt, durch die sie die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und innerhalb des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) fördern will.
Die Schweiz bekräftigte, eine behinderteninklusive Entwicklungszusammenarbeit gemäss der UNO-BRK zu fördern. Sie möchte dies tun, indem sie Partnerschaften mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen auf internationaler Ebene pflegt, in der DEZA weiterhin organisationsweit inklusive Initiativen finanziert und institutionelle Partnerschaften beibehält – wie zum Beispiel mit der CBM Schweiz und FAIRMED. Die Schweiz wird ausserdem die Barrierefreiheit internationaler EDA-Events verbessern und an relevanten internationalen Foren, wie dem Global Disability Summit, politische Verpflichtungen wahrnehmen. Die Schweiz hat sich überdies dazu ausgesprochen, innerhalb des EDA ein respektvolles und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Schliesslich wird die Schweiz in Zusammenarbeit mit dem SDDC die Roadmap für 2025-26 erneuern und damit kontinuierliche Fortschritte für eine inklusivere und barrierefreiere Welt sicherstellen.
Die Roadmap des SDDC mit der DEZA wurde als Leitlinie erarbeitet, um die Verpflichtungen der Schweiz gemäss UNO-Behindertenrechtskonvention in der internationalen Zusammenarbeit umzusetzen.
Starke Präsenz der CBM-Global-Föderation
Die CBM Schweiz nahm als Teil der internationalen CBM-Global-Föderation am Gipfeltreffen teil. Die CBM-Global-Föderation war an mehreren Haupt- und Nebenveranstaltungen vertreten. Die Organisatorinnen und Organisatoren des Global Disability Summits wählten CBM Global als eine der zehn Organisationen mit den wirkungsvollsten, selbst auferlegten Verpflichtungen aus. CBM Global hatte deshalb die Möglichkeit, eine ihrer eigenen Verpflichtungen in der Plenarveranstaltung vorzustellen.
Der CEO von CBM Global David Bainbridge führte aus, dass CBM Global den Anteil derjenigen Projekte, die OPDs organisational stärken, bis 2027 um 25 Prozent erhöhen wird. Er betonte dabei die Wichtigkeit des Dialogs mit OPDs. Damit unterstrich er den Grundton der Konferenz, dass OPDs nicht nur konsultiert, sondern den Weg weisen sollen in der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der internationalen Zusammenarbeit.
Deklaration von über 90 Staaten und UNO-Organisationen unterzeichnet
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Konferenz ist die Amman-Berlin-Erklärung, die von über 90 Staaten und UNO-Organisationen unterzeichnet wurde. Eine der zentralen Verpflichtungen der Deklaration ist, dass 15 Prozent der Entwicklungsprojekte auf Länderebene die Inklusion von Menschen mit Behinderungen als Ziel haben. 15 Prozent entsprechen dem Anteil, den Menschen mit Behinderungen gemessen an der Weltbevölkerung ausmachen.
Die Schweiz hat die Deklaration leider nicht unterzeichnet. Wir rufen die Schweiz dazu auf, ihr Engagement für eine behinderteninklusive internationale Zusammenarbeit dennoch weiter zu stärken. Laut Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lag der Anteil an von der DEZA finanzierten Projekten, die auf die Inklusion von Menschen mit Behinderungen fokussieren, im Jahr 2023 bei lediglich 4,3 Prozent. Dieser Prozentsatz muss erhöht werden, damit in der schweizerischen internationalen Zusammenarbeit niemand zurückgelassen wird.
Mehr erfahren
- Global Disability Summit (auf Englisch)
- Swiss Disability and Development Consortium (SDDC)
- UNO-Behindertenrechtskonvention
- Verpflichtungen von CBM Global zu einer behinderteninklusiven internationalen Zusammenarbeit (auf Englisch)
- Amman-Berlin-Erklärung (auf Englisch)
- Factsheet «OECD DAC Disability Policy Marker and its application in Switzerland’s ODA reporting» (auf Englisch)
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