«Ich komme gerne wieder!» – ehrenamtlich in Madagaskar

Erstmals bildet Madagaskar Optometristinnen und Optometristen aus. Einen ersten Intensivkurs dazu hat der ehemalige Schweizer Fachhochschuldozent Michael Goldschmidt im Dienste der CBM gegeben. «Die Studierenden sind sehr motiviert und wissbegierig», freut er sich. 

Die zukünftigen Optometristinnen und Optometristen werden in einem dreijährigen Lehrgang ausgebildet. Optometrie-Ingenieur Michael Goldschmidt wird darin, so ist geplant, vier Intensivkurse bestreiten. Getragen wird der ganze Lehrgang von der CBM im Rahmen von deren augenmedizinischem Programm in Antananarivo.

«Diese Ausbildung ist absolut nötig», erläutert Goldschmidt, der bis zu seiner Pension mehr als dreissig Jahre lang an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten lehrte. «Für die 25 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Madagaskars gibt es nur 20 bis 30 Augenärzte, nur rund einen pro eine Million Einwohner. Weil die Menschen sie oft nur wegen Sehschwächen aufsuchen müssen, sind diese Spezialärzte mit dem Verschreiben von Brillen beschäftigt, statt mit dem Behandeln von Augenleiden.» Die Optometrieausbildung sei daher ein intelligenter Schritt von Staat und der CBM. Es sei nicht sinnvoll, wenn ein Augenarzt nach zwölfjähriger Ausbildung vor allem Optometristenarbeit verrichte.

Das System mit Optometriespezialistinnen und -spezialisten, führt Goldschmidt weiter aus, habe sich in den angelsächsischen Ländern bewährt. Der Optometrist diagnostiziert die Sehschwächen, erkennt Krankheiten und überweist an den Augenarzt. Dieser untersucht das Augenleiden der Personen und behandelt sie. «Somit werden die Absolventinnen und Absolventen die wenigen Augenärzte entlasten, wodurch diese sich auf die Augenkrankheiten konzentrieren können.»   

Die besten Absolventinnen und Absolventen sollen dereinst die nächsten Jahrgänge ausbilden. Die anderen Optometristinnen und Optometristen werden in einer Augenarztpraxis arbeiten, in einer Klink, oder eine eigene Praxis eröffnen. Damit werden mehr fehlsichtige Personen Zugang erhalten zu passender augenoptischer Korrektur.

Die nun ersten neunzehn Studentinnen und Studenten, etwas mehr Frauen wie Männer, beteiligten sich konzentriert am Unterricht. Sie zeigten sich Goldschmidt gegenüber äusserst dankbar: «Am Schluss des Intensivkurses haben sie sich grosszügig bedankt, was mich sehr berührt und gleichzeitig beschämt hat. Verfügen sie selbst doch über lediglich geringe Mittel.» 

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