«Am Anfang war alles neblig.»
Nach einem Unfall ist Heri fast erblindet. Der intelligente Junge wollte Polizist werden, doch sein Berufswunsch schien unmöglich. Dank einer Grauer-Star-Operation der CBM wurde Heri das Augenlicht wieder geschenkt.
Heute kann Heri wieder herzhaft lachen. Doch das war nicht immer so. Heri hatte eine schwere Kindheit. Als er zwei Jahre alt war, wurde sein rechtes Auge beim Spielen von einem Stock getroffen. Seine Eltern besorgten zwar sofort Augentropfen und behandelten das Auge sorgfältig. Doch mit der Zeit sah Heri mit dem verletzten Auge immer weniger - er bekam durch die Verletzung einen Grauen Star im rechten Auge.
Lesen Sie die berührende Heilungsgeschichte von Heri und wenn Sie möchten, unterstützen Sie die CBM Schweiz:
Schenken Sie Augenlicht!
Sie ermöglichen es den mobilen CBM-Augengesundheits-Teams, Kinder mit Augenproblemen in entlegenen Gebieten zu finden. Sie können diesen Kindern mit einer Augenoperation helfen: Mit 180 Franken finanzieren Sie zum Beispiel eine Grauer-Star-Operation für Kinder samt Vollnarkose und Nachbehandlung.
Eine Augenoperation war zu teuer für die Familie.
Heris Eltern leben als Selbstversorger auf dem Land. In der Umgebung gibt es keine weitere medizinische Hilfe. Aber das hätte auch nichts geändert: Das zusammengekratzte Geld war aufgebraucht – einen Augenarzt zu bezahlen war für die Familie sowieso nicht möglich. Schweren Herzens musste die Familie Heris Auge unbehandelt lassen.
In der Schule zuvorderst und trotzdem reichte die Sehkraft nicht.
«Am Anfang war alles einfach neblig», erinnert sich Heri. «Jetzt erkenne ich entfernten Sachen nicht mehr und muss in der Schule zuvorderst sitzen. Wenn ich das gesunde Auge schliesse, sehe ich gar nichts. Ich spiele gerne Fussball, aber das ist schwierig», sagt Heri traurig. Für ein gutes räumliches Sehen braucht es zwei gesunde Augen.
Acht Jahre nach dem Unfall kommt unerwartet Hilfe.
Ein mobiles Augengesundheits-Team der CBM kam von der 250 Kilometer entfernten Klinik ins Dorf. Alle Personen mit Augenproblemen werden untersucht, auch Heri. Unfallbedingter Grauer Star lautet die Diagnose bei ihm und bei einem weiteren Jungen namens Omari. Ein Termin in wenigen Wochen wird vereinbart, ein Bus wird die beiden Jungen, ihre Väter sowie weitere zu operierende Augenkranke abholen.
Zwei Jungs mit dem gleichen Schicksal schliessen Freundschaft.
Nach fünf Stunden Fahrt, während der Heri und Omari Freundschaft schliessen, erreicht der Bus die Klinik. Das Spital ist eines von dreien im ganzen Land, das Grauer-Star-Operationen bei Kindern vornimmt. Am Tag nach der Reise finden die Operationen statt und am folgenden Tag werden bereits die Verbände abgenommen. Heri erinnert sich, dass er unter einer Maske bis zehn zählen sollte, aber nur bis vier kam.
Die Augenoperation ist geglückt.
Bei beiden Jungen ist das Resultat tadellos, stellt Kinderaugenchirurgin Dr. Mchikirwa Msina nach sorgfältiger Kontrolle fest: «Heri verfügt jetzt im rechten Auge über ein Sehvermögen von 6/24.» Er sieht nun aus sechs Metern, was Normalsichtige aus 24 Metern Entfernung erkennen.
In der Nachkontrolle erhält Heri eine Brille.
«In einem Monat wird sich sein Auge erholt haben», sagt die Äztin. «Dann messen wir es erneut und Heri bekommt eine passende Brille.» Mit Korrekturgläsern hat sich seine Sehkraft beim Sehschärfetest bereits jetzt schon um das Doppelte erhöht. «Ich fühle mich prächtig», freut sich Heri. «Herzlichen Dank, dass Ihr mir diese Operation ermöglicht habt!»
Nun hat Heri wieder viele Berufswünsche.
«Sobald ich zuhause bin, muss ich für meine Prüfung Ende Oktober lernen, damit ich in die Sekundarschule gehen kann», plant Heri schon voraus. Sein Vater sähe seinen Sohn als Ingenieur, denn Heri baut geschickt Spielautos zusammen und zeichnet ausgezeichnet. «Ich würde viel lieber Polizist werden», erwidert Heri – und auch das ist seinem Vater recht, Hauptsache er besteht die Prüfung!
Das CBM-Team hinterlässt einen glücklichen Jungen voller Zukunftshoffnung.
Als der Bus im Dorf einfährt, werden die Rückkehrenden stürmisch begrüsst. «Ich erzähle euch später, was ich erlebt habe. Es war ein Abenteuer, aber jetzt bin ich müde», sagt Heri seinen engsten Freunden auf ihre herzliche Begrüssung. Bevor das CBM-Team die Familie verlässt, schärft Heri seinem Vater noch ein: «Bitte vergiss nicht, in einem Monat müssen wir für meine Brille zurück zur Klinik!». Mit seinen guten Zukunftsaussichten ist Heri wieder ein glücklicher Junge.

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