Wie wirksam helfen wir
Alle Spenden sollen möglichst wirksam helfen. Wie überprüft das die CBM, und wie setzt sie die erhaltenen Erkenntnisse um? Die Antworten gibt Mark Schmid, Leiter Internationale Programme der CBM Schweiz.
Was muss ein Länderprogramm erfüllen?
Es soll wirkungsvoll unsere Stärken und Erfahrungen als CBM, also unseren Mehrwert zum Tragen bringen. Unser Potenzial liegt darin, die Perspektiven für Menschen mit Behinderungen in enger Zusammenarbeit mit ihren Selbstvertretungsorganisationen zu verbessern. Dies geschieht durch ein ergänzendes Zusammenspiel: Zum einen der Verbesserung lebensnotwendiger Dienste wie der Gesundheit unter Einbezug der Selbstvertretungsorganisationen, die Barrierefreiheit erwirken. Zum anderen nehmen wir an ihrer Seite auf alle Akteure der landesweiten Entwicklung Einfluss, damit Menschen mit Behinderungen nicht zurückgelassen werden. Im Landesprogramm legen wir fest, worauf wir uns angesichts der Bedürfnisse im Land sowie unserer Stärken und Mittel konzentrieren, und was wir erreichen wollen. Zum Beispiel in einer Landesregion sicherzustellen, dass Personen mit psychischen Erkrankungen oder mit Augenproblemen erfasst werden und die richtige Behandlung erhalten.
Wonach werden die lokalen Partner ausgewählt?
Danach, was sie für die Umsetzung des Programms erbringen können. Zuerst klären wir ab, was mögliche Partner sind, und prüfen diese, bevor wir uns binden. Wenn wir uns in unseren Vorstellungen, Werten und professionellen Standards nahe sind, starten wir mit der gemeinsamen Planung.
Wie wird die Wirkung gemessen?
Möglichst durch externe unabhängige Fachpersonen, unter anderem von Selbstvertretungsorganisationen, lassen wir regelmässig prüfen, wie weit wir die Ziele des Landesprogramms und der Projekte erreicht haben. Dabei helfen uns besonders auch die aufgedeckten Lücken, das weitere Vorgehen aufbauend zu gestalten.
Was ist schwierig, was ermutigt?
Ressourcen sind allseits begrenzt. Für das Machbare müssen viele Schritte möglichst gut zusammenspielen. So benötigen Fachkräfte verlässlich und abgestimmt vorgehende Behörden, um ihr Potenzial auszuschöpfen. Damit wir gute Erfahrungen aus einem Projekt wirksam weitertragen können, braucht es gestärkte Netzwerke mit vertrauensvoller Zusammenarbeit. Und überdies müssen die sich engagierenden Familien zuerst den eigenen prekären Alltag bestreiten, bevor sie sich zusammen mit anderen für Verbesserungen in der Inklusion einsetzen können. Ermutigend ist, dass wir durch den Einbezug der einheimischen Partner in die Landesplanungen das gemeinsame Engagement stärken. Gerade letzthin an einem virtuellen Partnertreffen in Laos habe ich auch die stellvertretende Leiterin des nationalen Augengesundheitszentrums kennengelernt. In der Zusammenarbeit mit der CBM kann sie ihr Herzblut und ihre besten Qualitäten einbringen sowie Schritte realisieren, die in der staatlichen Behörde allein kaum möglich wären.
Was hat die CBM in Madagaskar bisher erreicht?
Die Augengesundheitsversorgung für Kinder ist verbessert und erreicht sie auch in abgelegenen Gebieten. Ein Netz gemeindenaher Dienste für Menschen mit Behinderungen dehnt sich auf drei Regionen aus. Darin enthalten sind erfolgreiche Inklusionsprogramme für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen an Schulen und Lehrbetrieben, dies in Zusammenarbeit mit dem Schulverbund der reformierten Kirche und Berufsbildungsinstitutionen. Zudem ist die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Öffentlichkeit präsenter geworden, da unser Partner Tomady Towards Mainstreaming Disability – eine Plattform der Behindertenorganisationen – sich in parlamentarischen Beratungen und mittels Kampagnen stärker hat einbringen können. So macht auch Madagaskars Beispiel deutlich, wie die einzelnen Schritte sich ergänzen und gegenseitig verstärken. Was schliesslich das Ziel jeder Landesplanung ist: die einzelnen Elemente miteinander zu koppeln, damit Eins plus Eins zu Drei wird!

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